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Sosua


Der von deutschen Juden gegründete Ort an der Nordküste



Sosua ist ein Ort mit ca. 37.000 Einwohnern an der Nordküste der Dominikanischen Republik. Die Stadt liegt in der Provinz Puerto Plata, etwa 10 km östlich des Flughafens von Puerto Plata. Sosúa hat einen großen und schönen Strand (Playa de Sosúa) und ist seit den 1990er Jahren Anziehungspunkt für Touristen aus Nordamerika und Europa. Sosúa besteht aus drei Ortsteilen: El Batey (Touristenzentrum), Sosúa Abajo und Los Charamicos.


Die Deutschen haben vor allem im Bereich Handwerk (Metzgerei, Bäckerei etc.) und in der Milchwirtschaft deutliche Spuren hinterlassen, und Productos de Sosúa genießen landesweit einen guten Ruf aufgrund ihrer Qualität. In Sosúa sind zahlreiche Hotelanlagen und einige Tauchbasen zu finden. Ebenfalls finden sich hier geschlossene Wohnsiedlungen vieler europäischer Residenten, wie zum Beispiel La Mulata oder Perla Marina.


Die Geschichte von Sosua:

1938 offerierte der Diktator Trujillo, 100.000 europäische Juden aufzunehmen, um eine rassische Aufhellung der Bevölkerung zu erzielen. Trujillo, selbst von dunkler Hautfarbe, schminkte sich täglich mit weißem Talkum-Puder auf Gesicht und Händen, um die Spuren der verhassten schwarzen Rasse zu verwischen, die er von seiner Mutter geerbt hatte. Und so erschien ihm die Einwanderung weißer europäischer Juden ein mehr als willkommener Anlass, sein Land mit weißer Hautfarbe aufzunorden. 100-200.000 Juden wollte er in sein kleines, damals gerade mal 1,5 Millionen Menschen zählendes Land aufnehmen. Einzige Bedingung war: maximal zehn Prozent der Flüchtlinge durften verheiratet sein.


Ganze 850 Juden haben es dann tatsächlich in die Dominikanische Republik geschafft. Sie alle kamen nach Sosua, wie der Ort nach dem nahegelegenen Fluss inzwischen genannt wurde. Von 1904 bis 1916 hatte die US-amerikanische United Fruit Company dort Bananen angebaut, hatte aber das Land aufgegeben, weil der Boden nicht ertragreich genug dafür war. Am Anfang erwartete die jüdischen Siedler Moskitos, Malaria und dichter Regenwald. Der musste erstmal gerodet werden, eine harte Arbeit, da mit Hand und ohne maschinelle Unterstützung gearbeitet wurde. Viele Siedler waren den Strapazen nicht gewachsen, einige starben an den für sie unbekannten Tropenkrankheiten, andere wanderten aus in die USA. Doch diejenigen, die blieben, schufen das Wunder von Sosua.


Inmitten von nichts errichteten sie eigene Häuser und begannen ihre Selbstversorgung mit Gemüsebau. Ein erster großer Erfolg. Das Gemüse konnten sie bald in den umliegenden Märkten und besonders auf den Großmärkten Puerto Platas verkaufen. Es dauerte nicht lange, bis sich dessen erstklassige Qualität herumgesprochen hatte und die Einheimischen selbst nach Sosua kamen, um Gemüse an Ort und Stelle zu kaufen. Von der DORSA, einer internationalen jüdischen Hilfsorganisation gegründeten Organisation für jüdische Pioniere in der Dominikanischen Republik, bekamen die Siedler pro Person neun Kühe. Die Juden gründeten darauf eine Molkerei und schufen mit ihr den Grundstein für eine Milch- und Käseindustrie, deren Produkte bald weit über die Dominikanische Republik hinaus bekannt wurden. Die Geschäfte liefen blendend, die Siedler mussten sogar einheimische Arbeitskräfte einstellen. Bereits 1943 konnte sich Artur Kirchheimer ein Auto leisten, das erste Auto in Sosua, "einen alten Buick".




Links Sosua:
Wikepedia
Wetter in Sosua
Video von Sosua Beach
Ein weiteres Video von Sosua
Noch ein Video von Sosua
Night Life in Sosua